Hintergrund
„M-Health“ (Mobile Health) bezeichnet i.d.R. den Einsatz von mobilen Endgeräten für kommunikations-, informations- und wissensbasierte Anwendungen zur Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention. Für deren Umsetzung werden krankheitspräventiv und gesundheitsförderlich relevante Informationen und die ambulante Erfassung von selbstberichteten Indikatoren und sensorgestützt erfassten Parametern genutzt. Aufgrund der großen Verbreitung mobiler Endgeräte, der hohen Diversifizierung der Anwendungen und der „Niedrigschwelligkeit“ des Einsatzes ist deren potenzielle Reichweite als sehr hoch zu beurteilen.
Projektziele
Das Forschungsvorhaben soll „M-Health”-Anwendungen mit Blick auf deren gesellschaftliche, soziale und personale Implikationen analysieren. Besonders soll jenen Ambivalenzen nachgegangen werden, die ein Einsatz von „M-Health“-Anwendungen als Medien des Wissenstransfers zwischen Lebens-/ Gesundheitswissenschaften und Anwendern hervorbringt. Diese Ambivalenzen beziehen sich vor allem auf Wert- und Zielkonflikte sowie auf die Abwägung von Chancen und Risiken. Dabei ist der Fokus auf Anwendungen zur individuellen Gesundheitsvorsorge gerichtet.
Methoden
Die Umsetzung erfolgt auf Grundlage eines multi-methodalen Forschungsdesigns, das die Anwendung konzeptuell-theoretischer Analysen, qualitativer Ansätze und quantitativer Methoden vereint. Konzeptuell-theoretische Arbeiten sind projektüberdauernd angelegt und zielen auf die Kontextualisierung von M-Health und die vergleichende Analyse unterschiedlicher (divergierender) theoretischer Konzeptionen.
Der erste empirische Studienabschnitt verfolgt eine explorative Strategie für ein „breites“ Feldverständnis und beinhaltet die qualitative Analyse von Produktbeschreibungen und Befragungen von Expertengruppen und (potenziellen) Nutzern. Ein zweiter Studienabschnitt verfolgt eine hypothesengeleitete Strategie für ein vertieftes Verständnis u.a. unter Anwendung quasiexperimenteller Ansätze (faktorieller Survey, Feldexperiment).