Eine Interventionsstudie zur Prävention von Frailty (Gebrechlichkeit) älterer Menschen mittels autobiografisch-narrativer Intervention

Hintergrund

Sich dem eigenen Leben und frühen Erinnerungen zu zuwenden, ist ein Bedürfnis vieler älterer Menschen. Dies ist vielen aus dem Alltag bekannt, aber auch eine wichtige Erkenntnis des Teilprojektes 4 der Vorläuferstudie LUCAS (1. Förderphase).

In dieser Hamburger Vorläuferstudie zeigten die Teilnehmer ein Bedürfnis über die eigene Biografie, besonders über ihre Kindheit und Jugend während des 2. Weltkrieges, zu sprechen. Auf der anderen Seite gibt es bereits Studien, welche die gesundheitsfördernde Wirkung der Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben belegen.

So wirkt sich das Schreiben über autobiografische Inhalte positiv auf die psychische und physische Gesundheit der Schreibenden aus. Auch internationale Forschungsgruppen (WHOQoL-OLD Konsortium) zeigten, dass der biografie-bezogene Teil einer Untersuchungssitzung von älteren Personen als besonders wichtig wahrgenommen wurde. In der aktuellen Forschungsliteratur sind zwar autobiografische Ansätze zu finden, sie richten sich jedoch – außerhalb eines professionellen therapeutischen Setting – kaum an ältere Personen. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee das biografische Schreiben in den Mittelpunkt des Teilprojektes 4 (LUCAS 2. Förderphase) zu rücken: Dem BIOGRAPHIE-Projekt.

Ziele

Im Rahmen dieser Studie soll eine patientenzentrierte autobiografische Intervention für ältere Menschen angeboten werden, mit dem Ziel das Auftreten von Gebrechlichkeit (frailty) zu verhindern.

Die Intervention zielt darauf ab, u.a. das subjektive Wohlbefinden, die wahrgenommene Kohärenz (Sinnhaftigkeit) bezüglich des eigenen Lebens, die Autonomie sowie die Lebensqualität der teilnehmenden Personen zu erhöhen. Es wird untersucht, ob die Variation der Methode des autobiografischen Ansatzes (schriftliche vs. mündliche Mitteilung, strukturierte vs. freie Art) zu unterschiedlichen Ergebnissen hinsichtlich der Zielkriterien führt (siehe Methoden).

Perspektivisch wird überprüft, ob die Ergebnisse der Intervention ebenfalls auf zukünftige Generationen älterer Menschen übertragbar sind. Ein weiteres Ziel ist die Beurteilung der Einsetzbarkeit eines kurzen biografischen Erhebungsinstruments in der Gesundheitsvorsorge und Krankenpflege. Die Befunde der Studie sollen einen Beitrag zur Erklärung psychologischer Determinanten von Gebrechlichkeit und somit für die  Gesundheit im Alter leisten.

Weitere Informationen

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