Psychologische Einflussfaktoren auf die Gesundheit Vertriebener im Alter
Ein Teilprojekt im LUCAS - Forschungsverbund

start

Wenn Menschen altern…

 

… erfährt die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben eine größere Bedeutung, besonders wenn im Alltag Funktionseinschränkungen bemerkbar werden. Studien haben gezeigt, dass im hohen Alter, wenn körperliche, geistige sowie soziale Ressourcen (z.B. Berufsleben und Familienkontakte) vermehrt verlorengehen, die schweren Lebensereignisse aus der Kindheit verstärkt erinnert werden.

 

Die heutige Altersgruppe der über 65jährigen in Deutschland ist insbesondere durch vielfältige Kriegs- und Nachkriegserlebnisse geprägt.

In internationalen Untersuchungen findet sich immer wieder, dass solche Erlebnisse in der Kindheit langfristige Auswirkungen bis in das hohe Alter zeigen und die physische und seelische Gesundheit sowie die soziale Partizipation negativ beeinflussen. Aber gilt dies für jeden älteren Menschen? Und kann dies auf die deutsche Nachkriegsgeneration übertragen werden?

 

Trotz vielfältiger schwieriger Lebensereignisse übertreffen einige alte Menschen die Jüngeren in kognitiver und körperlicher Leistungsfähigkeit. Trotz vermehrter Verluste von nahen und geliebten Menschen sind einige ältere Personen weiterhin sozial aktiv und erschließen neue soziale Kontakte.

 

Was sind die Langzeitauswirkungen einer Kriegskindheit im hohen Alter hinsichtlich körperlicher und seelischer Gesundheit? Was sind die persönlichen und sozialen Faktoren, die uns hinsichtlich langfristiger Konsequenzen vulnerabel machen oder helfen uns anzupassen? In anderen Worten: Was sind die Charakteristiken von Menschen, die trotz multipler traumatischer Erfahrungen erfolgreich Altern und Autonomie bewahren versus Menschen, die an diesen traumatischen Erfahrungen leiden und das Alter als Dilemma erleben?

 

Die sind die Hauptfragen des Projekts „Determinanten der psychischen Gesundheit Vertriebener im Alter“.

 

Das Projekt umfasst mehrere verbundene Strategien, welche individuelle, biographische, soziologische und soziale Faktoren von physischer und seelischer Gesundheit sowie der Inanspruchnahme und Nutzen von Gesundheitsversorgung untersuchen.

 

Diese Untersuchung ist Teil der Longitudinal Urban Cohort Aging Study – LUCAS. Sie ist angeschlossen an die Medizinisch-Geriatrische Forschung des Albertinen-Hauses Zentrum für Geriatrie und Gerontologie und an das Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

 

Sie wird gefördert durch das BMBF im Schwerpunktprogram „Gesundheit im Alter“.